3. August 2023 / Aus aller Welt

Kanadas Premier Trudeau und Ehefrau verkünden Trennung

Zum Amtsantritt galten sie noch als glamouröses Power-Paar - nun verkünden die Trudeaus überraschend ihre Trennung. Das gab es schonmal in der kanadischen Geschichte. Auch damals hieß der Premier Trudeau.

Justin Trudeau und seine Frau Sophie Gregoire Trudeau sind nicht mehr zusammen.
von dpa

Ende eines glamourösen Power-Paares auf der politischen Bühne: Kanadas Premierminister Justin Trudeau (51) und seine Ehefrau Sophie Grégoire Trudeau (48) verkünden nach rund 18 Jahren Ehe ihre Trennung.

«Nach wichtigen und schwierigen Unterhaltungen haben wir entschieden, uns zu trennen», teilten die beiden via Instagram mit. «Wie immer bleiben wir eine Familie mit tiefer Liebe und Respekt füreinander und für alles, was wir uns gemeinsam aufgebaut haben und weiter aufbauen werden.» Vor allem zum Wohl ihrer Kinder baten die beiden darum, ihre Privatsphäre zu respektieren.

Im Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit

Die Trudeaus galten als Vorzeigefamilie, und die Trennung des Paares kommt für die viele Kanadier überraschend. Als Justin Trudeau, der der liberalen Partei angehört, 2015 Premierminister des nordamerikanischen Landes wurde, ist das Paar mit einem Schlag ins Scheinwerferlicht der politischen Weltöffentlichkeit katapultiert worden. Trudeau verkörperte damals für viele Menschen die Hoffnung in der kanadischen Politik wie einst Kennedy oder Obama in den USA - und wurde sogar als «Kennedy Kanadas» gefeiert. «Sonnige Wege» und «positive Politik» versprach er.

Sophie Grégoire Trudeau zeigte sich stets schick gekleidet an seiner Seite. Sie gab ihren Job als Moderatorin in Fernsehen und Radio auf, setzte sich unter anderem für soziale und gesundheitliche Themen ein und gilt als beliebte First Lady des flächenmäßig zweitgrößten Landes der Erde.

Image scheint entzaubert

Die beiden hatten sich schon als Kinder kennengelernt, Sophie war eine Klassenkameradin von Justin Trudeaus jüngeren Bruder Michel. Als Erwachsene trafen sie sich 2003 wieder und verliebten sich. 2005 folgte die Hochzeit, dann drei gemeinsame Kinder - den 2007 geborenen Xavier, die 2009 geborene Ella-Grace und den 2014 geborenen Hadrien.

Immer wieder gratulierten sich Justin und Sophie Trudeau gegenseitig über die sozialen Medien zum Geburtstag oder zum Hochzeitstag und beteuerten ihre Liebe zueinander und die zu ihren Kindern. In Interviews sprachen sie aber auch immer wieder offen über Probleme und Herausforderungen in ihrer Ehe.

Zuletzt waren die gemeinsamen Auftritte seltener geworden. Im Mai waren sie beispielsweise noch zur Krönung von König Charles III. nach Großbritannien gereist. Am Dienstag und Mittwoch hatte Justin Trudeau keine öffentlichen Auftritte auf seinem offiziellen Programm.

Der Ruf des Premierministers hatte zuletzt etwas gelitten, sein Image scheint entzaubert. 2021 war er nur sehr knapp wiedergewählt worden. Ende Juli hatte der Premierminister angesichts sinkender Umfragewerte seiner liberalen Partei sein Kabinett so umfangreich umgebaut wie noch nie zuvor seit seinem Amtsantritt 2015.

Trotzdem ein gemeinsamer Urlaub geplant

Die Trudeaus hätten eine Trennungsvereinbarung unterzeichnet, hieß es in einer Mitteilung des Büro des Premierministers. «Sie haben daran gearbeitet, dass alle rechtlichen und ethischen Schritte in Hinblick auf ihre Entscheidung, sich zu trennen, unternommen wurden, und werden das auch weiter so machen.»

Nach wie vor wollten die beiden ihre Kinder in einer «sicheren, liebenden und kollaborativen Umgebung» aufziehen. «Beide Elternteile werden präsent im Leben ihrer Kinder bleiben, und die Kanadier können davon ausgehen, die Familie oft zusammen zu sehen.» Beispielsweise werde die Familie ab kommender Woche gemeinsam Urlaub machen.

Trudeau ist der zweite kanadische Premierminister, der im Amt die Trennung von seiner Frau verkündet - und auch der erste hieß Trudeau. Pierre Trudeau (1919-2000), Premierminister des Landes mit Unterbrechung von 1968 bis 1984 und Vater von Justin Trudeau, verkündete 1977 die Trennung von Justins Mutter Margaret.


Bildnachweis: © Justin Tang/The Canadian Press/AP/dpa
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