3. September 2024 / Aus aller Welt

London will mit Herstellern gegen Handydiebstahl vorgehen

«Snatch theft» ist ein beunruhigender Trend in Großbritannien. Dabei wird Menschen ihr Handy während der Benutzung aus der Hand gerissen. Die meisten Taten werden nie aufgeklärt. Das soll sich ändern.

von dpa

Nach einem starken Anstieg von Handydiebstählen auf der Straße will die britische Regierung gemeinsam mit der Industrie für mehr Sicherheit sorgen. Zwischen April 2023 und März 2024 wurde schätzungsweise 78.000 Menschen auf britischen Straßen ein Handy oder eine Tasche entrissen, wie aus Daten der Opferstudie Crime Survey für England und Wales hervorgeht. Das war ein Anstieg von 150 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Experten vermuten als Hintergrund auch einen wachsenden Markt für gebrauchte Smartphones.

Das Innenministerium in London kündigte einen Gipfel mit Technologieunternehmen und Herstellern an. Dabei sollen Innovationen geprüft werden, die diesen «snatch theft» - Deutsch in etwa: «Entreißungsdiebstahl» - verhindern können. Möglich sei zum Beispiel eine stärkere Nutzung von Funktionen wie «Kill Switches», womit Smartphones nach einem Diebstahl umgehend deaktiviert werden können, hieß es.

Durchschnittlich 200 Taten pro Tag

Laut Innenministerium gab es in England und Wales zuletzt jeden Tag etwa 200 Taten. Bei mehr als einem Drittel (36 Prozent) aller Diebstähle wurde ein Handy entwendet. Nur in den seltensten Fällen kommt es zu einer Anklage, in mehr als 80 Prozent werden die Ermittlungen eingestellt, bevor ein Verdächtiger bekannt ist.

Polizei-Staatssekretärin Diana Johnson nannte die Zahlen «beunruhigend». «Mobilfunkunternehmen müssen sicherstellen, dass gestohlene Telefone schnell, einfach und dauerhaft gesperrt werden können, anstatt sie für den Verkauf auf dem Gebrauchtmarkt neu zu registrieren», sagte Johnson. «Wenn wir zusammenarbeiten, können Regierung, Technologieunternehmen und Strafverfolgungsbehörden das Geschäftsmodell der Telefondiebe und Moped-Gangs zerstören, die auf dieses Geschäft angewiesen sind.»


Bildnachweis: © picture alliance / Hauke-Christian Dittrich/dpa
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