14. August 2024 / Aus aller Welt

Nach Rekordfund der Droge Captagon: Vier Männer vor Gericht

Versteckt in Garagen, in Paketen mit Duftkerzen oder unter 16 Tonnen Sand finden Ermittler 480 Kilogramm der Droge Captagon. Der Verkaufswert: etwa 58 Millionen Euro. Steckt dahinter eine Bande?

Nach der Sicherstellung einer Rekordmenge der Droge Captagon beginnt am Aachener Landgericht der Prozess gegen vier Männer. (Foto Archiv)
von dpa

Nach dem Rekordfund der synthetischen Droge Captagon beginnt am Landgericht Aachen um 9.00 Uhr der Prozess gegen vier Männer. Die Angeklagten im Alter zwischen 33 und 46 sollen etwa 480 Kilogramm Captagon im Verkaufswert von ungefähr 58 Millionen Euro beschafft und weiterverschickt haben.

Rekordfund in Deutschland

Als mutmaßliche Bande von Drogenhändlern angeklagt sind vier in Syrien geborene Männer, zwei haben neben der syrischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Bei einer Verurteilung wegen bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge droht den Angeklagten eine Strafe von bis zu 15 Jahren Haft.

Der im Dezember 2023 bekanntgewordene Aufgriff war die bislang größte Sicherstellung von Captagon in Deutschland. An den Flughäfen Köln/Bonn und Leipzig waren kiloweise Drogen abgefangen worden. Die Spur führte dann in den Raum Aachen, wo Fahnder in einem Garagenlager Hunderte Kilogramm der illegalen Droge sicherstellten. 

Das kann Captagon beim Menschen auslösen

Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) macht Captagon hochgradig abhängig und kann Depressionen, Halluzinationen und Angstzustände auslösen. Die Droge wird laut nordrhein-westfälischem Landeskriminalamt in den Ländern des Mittleren Ostens, vor allem in Saudi-Arabien, vertrieben und als Partydroge sowie zur Leistungssteigerung konsumiert. 

In Deutschland spielt Captagon bislang kaum eine Rolle, europäische Länder dienen laut BKA hauptsächlich als Umschlagplätze. 2023 wurde in NRW lediglich ein Fall aktenkundig. Ein Mann hatte eine kleine Menge mit sich geführt.

Zwischen Duftkerzen gelagert

Woher die Angeklagten die Drogen bezogen, ist nicht bekannt. Sie sollen spätestens im Oktober 2021 beschlossen haben, mit großen Mengen zu handeln. Ein Teil der Drogen soll zwischen legaler Ware wie beispielsweise Duftkerzen, einem Elektrokamin und einem Raumluftreiniger per Luftfracht nach Australien, Saudi-Arabien, Katar und Bahrain verschickt worden sein. Mehr als 300 Kilogramm wurden nach früheren Angaben der Zollfahndung in Essen unter Paletten mit 16 Tonnen Sand in einem Garagenlager entdeckt.

 

 

 

 

 


Bildnachweis: © Rolf Vennenbernd/dpa
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