16. Oktober 2023 / Aus aller Welt

Mann in USA soll Jungen wegen Hass auf Muslime getötet haben

Er ist der Vermieter. Als er an der Tür klopft, denkt sich die Mutter nichts dabei und öffnet. Doch der Mann hat ein Messer dabei - und sticht zu. Die Polizei hat einen schrecklichen Verdacht.

Polizeibeamte in Chicago. (Symbolbild)
von dpa

Ein mutmaßliches Hassverbrechen erschüttert die USA: Ein Mann soll nahe der Metropole Chicago einen sechsjährigen Jungen wegen dessen muslimischen Glaubens getötet haben. Der 71-Jährige habe 26 Mal mit dem Messer auf den Jungen eingestochen und die Mutter schwer verletzt, teilte die Polizei mit.

Die Tat soll demzufolge eine Reaktion auf den Krieg zwischen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel gewesen sein. «Dieser schreckliche Akt des Hasses hat in Amerika keinen Platz und steht im Widerspruch zu unseren Grundwerten», reagierte US-Präsident Joe Biden.

Der Vorfall ereignete sich am Samstag in Plainfield, einem Vorort von Chicago. Die Polizei teilte mit, der Verdächtige habe keine Angaben zu seiner Beteiligung an diesem «abscheulichen Angriff» gemacht. «Die Ermittler konnten feststellen, dass beide Opfer dieses brutalen Anschlags von dem Verdächtigen ins Visier genommen wurden, weil sie Muslime sind - und wegen des andauernden Nahostkonflikt zwischen der Hamas und den Israelis.» Die Polizei machte keine weiteren Angaben dazu, wie sie zu dieser Erkenntnis gelangt ist.

Mutter rettet sich ins Badezimmer

Ahmed Rehab von der muslimischen Organisation Rat für Amerikanische-Islamische Beziehungen in Chicago berichtete, der Verdächtige sei der Vermieter der beiden Opfer gewesen und habe an der Wohnungstür geklopft. Die Mutter habe geöffnet. Rehab zitierte aus Textnachrichten, die die Mutter an den Vater des Jungen geschickt haben soll. Demnach soll der Verdächtige «Ihr Muslime müsst sterben!» gerufen haben. Die Mutter habe noch ins Badezimmer flüchten können, um die Polizei rufen, hieß es weiter. Der Verdächtige soll in der Zwischenzeit den Jungen getötet haben.

US-Präsident Biden zufolge kam die palästinensisch-muslimische Familie des Kindes nach Amerika, «weil sie das suchte, was wir alle suchen - eine Zuflucht, um in Frieden zu leben, zu lernen und zu beten». US-Justizminister Merrick Garland sagte: «Dieser Vorfall kann nur dazu beitragen, die Ängste der muslimischen, arabischen und palästinensischen Gemeinden in unserem Land vor durch Hass angeheizter Gewalt weiter zu schüren.»

Die Bundespolizei FBI hat US-Medien zufolge angesichts des Krieges zwischen Israel und der Hamas eine Zunahme der gemeldeten Bedrohungen in den USA festgestellt, die sich gegen jüdische und muslimische Einrichtungen richten. FBI-Direktor Christopher Wray warnte außerdem: «Hier in den USA können und wollen wir die Möglichkeit nicht ausschließen, dass die Hamas oder andere ausländische Terrororganisationen den Konflikt ausnutzen, um ihre Anhänger zu Anschlägen auf unserem Boden aufzurufen.»


Bildnachweis: © Nam Y. Huh/AP/dpa
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